Segnungsgottesdienst gegen Diskriminierung und für Vielfalt
Veröffentlicht am 12.05.2021
Paderborn. „Wir feiern die Liebe“, bekräftige der katholische Priester Roland Schmitz am Montagabend seine Einladung. In der Herz-Jesu-Kirche in Paderborn segnete er ein Dutzend Paare, Verwitwete und Einzelne. Dazu zählten auch zwei gleichgeschlechtliche Paare. Alle Liebenden traten vor den Altar in ein großes aus rotem Organza ausgelegtes Herz. Pastor Roland Schmitz ist Präses des Diözesanverbands Paderborn der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd). Gemeinsam mit drei Frauen aus dem Leitungsteam organisierte er die Feier. Unter dem Aktionsmotto „Liebe gewinnt“ fanden deutschlandweit in 75 Kirchen Segnungsgottesdienste statt. In Paderborn stehen Vertreter der Gemeinde Herz-Jesu und des Pastoralverbunds Nord-Ost-West hinter ihrem Pastor und dem kfd-Team. Sie wollen in der katholischen Kirche am zentralen „offenen“ Westerntor ein Zeichen gegen Diskriminierung und für Vielfalt setzen.
Äußerer Anlass der Aktion sei eine schwierige Idee aus Rom, ging der Pastor auf die jüngste Verlautbarung aus dem Vatikan ein. Nach der Ausgrenzung gleichgeschlechtlicher Paare hatten Priester, Diakone, Ehrenamtliche, Theologen und die Reformbewegung Maria 2.0 die Aktion initiiert, die auf den Song der Kölner Band „Brings“ zurückgeht.
In der Herz-Jesu-Kirche lagen Karten aus. Die Aufforderung „seid Menschen, fühlt, teilt, lacht, weint, hofft, verzeiht, helft, träumt“ schließt mit dem Wort „zusammen“, aus dem ein Amen abgeleitet wird. Die Teilnehmenden schrieben auf, was sie am anderen lieben, und schenkten sich die Karten.
Die Vorsitzende Katharina Brechmann erinnerte an die kfd-Petition „Segen für alle“. In nur vier Wochen hätten 4.710 Menschen dem Anliegen des diözesanen Leitungsteams eine Stimme gegeben. „Wir gehen gern einen Schritt weiter und beteiligen uns heute an der Gestaltung dieses Gottesdienstes“, so ihr Statement. Zu fast 1.500 Unterschriften seien berührende Kommentare eingegangen, ergänzten die Geistliche Begleiterin Mechthild Wohter und Dorothee Brünger aus dem Arbeitsbereich „kfd als Kirche“. Die Frauen ließen die Besucher an einer Auswahl teilhaben: „Gottes Liebe ist bedingungslos, nur die Menschen machen einen Unterschied.“ „Die Würdenträger der Kirche sollten sich jeden Tag fragen, wie Jesus reagieren würde.“ „Wer kann sich anmaßen, über Gottes Segen zu entscheiden?“
An der Orgel begleitete Adrian Mikus die Feier mit passenden, spirituellen Liedern und zur abschließenden Segnung erklang der Song „Liebe gewinnt“ von der Band Brings.
Transparenzhinweis: Dieser Bericht stammt vom kfd Diözesanverband Paderborn. Einige der Fotos wurden netterweise von Frau Carolin Albers zur Verfügung gestellt.