Umfrage zum „Institutionellen Schutzkonzept“

Veröffentlicht am 09.07.2017

Vor einigen Jahren hat der Missbrauchsskandal die Gesellschaft und besonders die Kirche(n) erschüttert. Es ist furchtbar und beschämend, was junge Menschen erleben mussten – und das in „Räumen“, die eigentlich für Sicherheit und Geborgenheit stehen: Familie, Schule, Vereine – und auch die Kirche.

Die deutschen Bischöfe haben reagiert: die „Präventionsordnung“ sieht vor, dass jeder, der im Rahmen von Kirche und Gemeinde mit jungen Menschen zu tun hat, dies nur dann ausüben darf, wenn er/sie im Vorfeld eine Schulung zum Thema „Kindeswohlgefährdung“ durchlaufen hat. Jeder Jugendleiter oder sonst wie Verantwortlicher, der mit Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Gemeindearbeit in Kontakt ist, hat diese absolviert und frischt seine Kenntnisse nach 5 Jahren wieder auf.

So wird informiert, sensibilisiert und auch klar gemacht: wir schauen hin, wir reden über das Thema, niemand kann sich bei uns einfach an Kinder und Jugendliche „heranmanchen“. Aber auch die Institution Gemeinde soll im Rahmen dieser Präventionsordnung aktiv werden und ein „Institutionelles Schutzkonzept“ erstellen.

Daran arbeitet seit einem ¾ Jahr eine Arbeitsgruppe, die sich aus Mitarbeitern der Felder von Gemeinde zusammensetzt, in denen Kinder und Jugendliche aktiv sind: die Messdiener, die Ferienfreizeiten und Gruppenstunden, die Büchereien und die Chöre. Das Erstellen dieses Schutzkonzeptes ist ein Pilotprojekt im Erzbistum und wird vom Erzbistum begleitet.

Da (ganz im Sinne des Zukunftsbildes) solch ein Prozess partizipativ gestaltet werden soll, wollen wir natürlich auch die Kinder und Jugendlichen selbst einbeziehen. Dies geschieht über Fragebögen, die in den kommenden Wochen an die Kinder gehen: in den Ferienfreizeiten, den Sakristeien, in der Bücherei oder der Schola-Probe werden die Kinder gefragt: wie erlebst du Nähe und Distanz, wie redet man mit dir und wie über andere, wird deine Privatsphäre geachtet, kannst du dich beschweren, welche Regeln gibt es für dich und andere….

Wenn die Arbeitsgruppe im Oktober dann die Daten ausgewertet hat, wird sie den Kirchenvorständen eine Risikoanalyse vorlegen und einen daraus resultierenden Verhaltenskodex vorschlagen, dem dann jeder, der in diesem Feld tätig ist oder sein möchte, zustimmen muss.

Mit viel Aufwand und hohem Einsatz der Arbeitsgruppe arbeiten wir also daran, den Pastoralverbund Paderborn NOW als geschützten Raum zu gestalten – damit Kinder und Jugendlichen hier weiterhin gute, fröhliche und schöne Zeiten und Aktionen erleben können. Mit Sicherheit!

 

Ansprechpartner und Koordinator für das „Institutionelle Schutzkonzept“ in unserem Pastoralverbund ist Pastor Thomas Bensmann.