Abflug zum Pastoralen Raum Paderborn geglückt!
Veröffentlicht am 21.11.2024
Rückblick auf den Infoabend am 30.10.2024
Über 500 Menschen der Pastoralverbünde Paderborn Nord-Ost-West und Paderborn Mitte-Süd haben sich am 30.10.2024 in der Kirche St. Laurentius mit den beiden Pastoralteams auf die Reise zum neuen Pastoralen Raum Paderborn gemacht. Dieser vor uns liegende Verwandlungsprozess wurde im weiteren Verlauf der Veranstaltung immer wieder mit einer Flugreise verglichen. Entsprechend hat Julia Fisching-Wirth (GPGR-Mitglied und Abteilungsleiterin Personalführung im Erzbischöflichen Generalvikariat) vor Reisebeginn zunächst versucht die gesellschaftliche und kirchliche Großwetterlage zu skizzieren, die die Paderborner Kirche zu einem Kurswechsel zwingt: So wird erstens ab 2027 die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland konfessionslos sein (gleichzeitig nimmt die Anzahl nicht-religiöser Menschen deutlich zu). Zweitens stehen ab 2035 nur noch 350 und ab 2040 sogar nur noch 255 Pastorale Mitarbeitende (davon 75 Priester!) für das gesamte Erzbistum Paderborn zur Verfügung. Ein Pastoralteam wird zukünftig folglich für die Fläche von drei bis vier Pastoralen Räumen zuständig sein; auf Paderborn bezogen bedeutet dies konkret, dass der Zuständigkeitsbereich voraussichtlich das ganze Dekanat Paderborn umfassen wird! Drittens führt der Rückgang an Katholiken (minus 22% bis 2035) zu dauerhaft sinkenden Kirchensteuereinnahmen.
All diese und noch weitere Phänomene – so Pfarrer Benedikt Fischer – machen ein „Weiter so wie bisher“ unmöglich. Wir müssen uns auf die veränderten Rahmenbedingungen einstellen und infolgedessen die Paderborner Kirche fit für die Zukunft machen. Wie die Reise zum zukünftigen Pastoralen Raum Paderborn konkret verläuft, haben organisatorisch Projektleiter Sören Becker sowie inhaltlich die Leitenden der fünf Teilprojekte vorgestellt. An fünf Stellwänden konnten sich die Teilnehmenden über die bisherige Teilprojektarbeit nicht nur informieren, sondern auch Resonanzen dazu geben. Nachfolgend finden Sie von den Teilprojektleitenden eine kurze Zusammenfassung der jeweiligen Ergebnisse (die Präsentation und das Fotoprotokoll zum Infoabend können Sie auf den Websites der Paderborner Pastoralverbünde einsehen. Wenn Sie darüber hinaus noch Fragen haben sollten, dann können Sie sich gerne jederzeit an die Teilprojektleitenden wenden):
Teilprojekt „Pastorale Orte und Gelegenheiten
Kontakt: Gemeindereferentin Sabine Heßbrügge, sabine.hessbruegge(hier bitte ein At-Zeichen einsetzen)katholisch-in-paderborn.de
Beim Teilprojekt „Pastorale Orte und Gelegenheiten“ stand folgende/r Frage und Auftrag im Mittelpunkt:
- Welche drei pastoralen Angebote sind Ihnen am wichtigsten und an welchem Ort sollten sie wahrgenommen werden können?
- Bitte versuchen Sie für das Ganze und für die zukünftigen Generationen zu denken!
Auf einer Stellwand war die Landschaft des zukünftigen Pastoralen Raumes mit ihren Kirchorten abgebildet. Umrahmt wurden die Kirchorte von vielen unterschiedlichen pastoralen Diensten und Aufgaben, Gremien, Gruppen und Initiativen, die bisher und immer noch das Gemeindeleben vor Ort prägen: Caritas, Liturgie, Familien…Mit Blick auf die Veränderungen in Kirche und Gesellschaft haben die Teilnehmenden Offenheit und Verständnis für Veränderungen geäußert, die auch vor Ort spürbar werden. Und es wurde auch der Wunsch geäußert, Kirche vor Ort nicht ganz aufzugeben.
Wie das gestaltet und umgesetzt werden kann, welche Möglichkeiten und Grenzen zeitgleich bedacht werden müssen, soll in weiteren offenen Gesprächsrunden ausgetauscht werden. Auch die Überlegungen zur Festlegung der drei Schwerpunkte für den Pastoralen Raum sollen in den nächsten Schritten in den Blick genommen werden. Dazu gibt es bereits einen Termin: 29. Januar 2025 im Pfarrheim St. Bonifatius. Herzliche Einladung!
Teilprojekt „Organisationsform“
Kontakt: Verwaltungsleiter Lukas Huneke, lukas.huneke(hier bitte ein At-Zeichen einsetzen)pv-paderborn-now.de
Das Teilprojekt „Organisationform“ versucht die Frage zu klären, wie der Pastorale Raum strukturell gegliedert sein sollte, damit er seinen Auftrag bestmöglich verwirklichen kann. An der Stellwand wurde insbesondere das Thema der Fusion von Kirchengemeinden stark diskutiert und es entstand der Wunsch nach einer Verschlankung der aktuell bestehenden Struktur.
Außerdem wurde das Thema der Veränderung der aktuellen Bürosituation angesprochen. Wobei es dabei auch um die Frage ging, welche Büros künftig noch vor Ort sein sollen und was dort künftig angeboten werden kann; Büroarbeit als Raum der Begegnung in Form von „Welcome-Desk“.
Zur Vereinheitlichung zählten auch eine gemeinsame Schließanlage und klare Verteilung von Arbeiten.
Teilprojekt „Verwaltung“
Kontakt: Verwaltungsleiterin Marion Klaus, marion.klaus(hier bitte ein At-Zeichen einsetzen)katholisch-in-paderborn.de
Im Teilprojekt „Verwaltung“ wurde der Rahmen für die Zusammenarbeit der beiden Verwaltungsleitungen im Pastoralen Raum vorgestellt. Die Zuständigkeiten für die Aufgabenbereiche in der Verwaltung werden personenbezogen festgelegt, so dass klare Ansprechpartner definiert sind. Derzeit erfolgt die Bestandsaufnahme von Aufgaben und Abläufen und das Untersuchen der Ist-Prozesse mit dem Ziel des Zusammenführens und Entwickelns einer effizienten Verwaltungsstruktur angelehnt an die Pastoral.
Die Verbesserung der Dienstleistung für Ehrenamtliche verbunden mit einem Budget für eigenverantwortliches Handeln wurde mehrfach gewünscht und auch diskutiert. Als ebenso wichtiges Thema wurde die Sorge um die Schließzeiten der Büros benannt.
Teilprojekt „Leitungsmodelle“
Kontakt: Pfarrer Benedikt Fischer, benedikt.fischer(hier bitte ein At-Zeichen einsetzen)katholisch-in-paderborn.de
Das Teilprojekt „Leitungsmodelle“ versucht Modelle zu entwickeln, wie im Pastoralen Raum Leitung sinnvoll geteilt und im Zusammenspiel von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden ausgeübt werden kann. An der Stellwand wurde mehrfach die Frage nach den Kompetenzen der Ehrenamtlichen gestellt, in Bezug auf:
- Entscheidungen und Entscheidungskompetenz
- auf Feier von Wortgottesdiensten und deren Inhalte („Wortgottesdienstleiter muss entscheiden“, das war eine klare Forderung)
- Verfügung über Geld
- Fortbildung, Coaching für Ehrenamtliche, um gut und sicher in den Gemeinden aktiv sein zu können
- Beschlüsse von Ehrenamtlichen haben Bestand und werden nicht von den Hauptamtlichen zurückgenommen
Daneben ging es auch um eine mögliche Fusion aller Kirchengemeinden und deren Folgen:
- Es brauche Budgets für die „Teams“ oder „Runde Tische“, die vor Ort für pastorale Angebote sorgen würden.
- Die Ortsgruppen brauchten eine gute Begleitung.
- Ob alle derzeitigen Kirchenvorstände ihr Vermögen zugunsten eines großen Verbundes zusammenlegen würden, müsste geprüft werden.
Eine Vereinfachung der Verwaltung sei dies auf jeden Fall, v.a. auch im Hinblick auf Entscheidungen für den ganzen Pastoralen Raum.
Teilprojekt „Kommunikation“
Kontakt: Gemeindereferent Johannes Schäfers, johannes.schaefers(hier bitte ein At-Zeichen einsetzen)katholisch-in-paderborn.de
Das Teilprojekt Kommunikation beschäftigt sich im Wesentlichen mit drei Aspekten der Kommunikation im zukünftigen Pastoralen Raum:
- Interne Kommunikation: Zur Kommunikation innerhalb mit Gruppen, Gremien, Einrichtungen und Verbänden sowie der Austausch zwischen den Beteiligten untereinander.
- Externe Kommunikation: Die Frage, wozu und auf welche Weise wir mit nahestehenden und ferneren Interessierten in Kontakt treten und diesen Kontakt auch langfristig gestalten wollen.
- Prozesskommunikation: Die Art und Weise, wie wir über den Verlauf und die Fortschritte des gemeinsamen Prozesses informieren und diesen transparent begleiten wollen.
Es gab überwiegend Rückfragen zur zukünftigen Außendarstellung und -kommunikation sowie Zusagen zur Mitarbeit am Prozess.
Da der Flug zum Pastoralen Raum Paderborn nur gelingen kann, wenn möglichst viele Menschen mit an Board sind und ihre Ideen in den Prozess einbringen, werden in naher Zukunft weitere Möglichkeiten der Beteiligung folgen. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind und mit uns gemeinsam „nach dem Wohl der Stadt Paderborn suchen“ (Jer 29,7)!