Geschichte der Gemeinde St. Laurentius
Die wachsende Siedlungsdichte nach dem Krieg verlangte Anfang der 1960-er Jahre den Bau einer neuen Kirche im Westen von Paderborn.
Baubeginn war am 10.08.1961, dem Laurentiustag. Der heilige Laurentius wird auch der Patron der neuen Gemeinde. Das Patronat wurde damals begründet mit dem Hinweis auf die Laurentiuskapelle, die früher vor den Toren der Stadt, an der Bahnhofstraße stand. Die Anfänge dieser kleinen Kirche liegen weit zurück, erneuert und neu geweiht wurde sie um 1605 von Theodor von Fürstenberg. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg konnte ein Wappenstein gerettet werden. Er trägt die Aufschrift „En authore labans Theodoro Rom refloret“ (lateinisch für „Auf Veranlassung von Fürstbischof Theodor blüht Rom wieder auf“). Er ist im Vorraum der Marienkapelle unserer Kirche eingemauert. Im alten Paderborn sprach man von „Rom“ oder „Romskapelle“. Zur Tradition von Romskapelle gehörte die Prozession am St. Laurentius-Tag von der Marktkirche und später von der Herz-Jesu-Kirche aus. An die Kapelle selbst erinnert heute noch ein Prozessionskreuz auf der linken Seite der Bahnhofstraße stadtauswärts und die Straßenbezeichnung Kapellenstraße.
An der Laurentiuskirche erinnert ein Bild der Eingangstür an die Prozession nach Romskapelle. Die Türen wurden geschaffen vom Paderborner Künstler Josef Thomas Brinkschröder. Höhepunkt der neuen Gemeinde am Westfriedhof war die feierliche Konsekration am 12.04.1964 durch Erzbischof Lorenz Jäger. Er fühlte sich besonders mit dieser Gemeinde verbunden, weil sie seinen Namen trägt.
Doch wer war der heilige Laurentius? Gelebt hat er zur Zeit Papst Sixtus II. Er war einer der sieben Diakone der römischen Kirche und zuständig für die caritative Arbeit. Im Jahr 258 verfügte ein Edikt des damaligen Kaisers Valerian die sofortige Hinrichtung aller Bischöfe und Diakone, falls sie nicht das Christentum leugneten. Am 6.8.258 wurde Sixtus während einer Liturgiefeier überrascht und zusammen mit vier Diakonen enthauptet. Laurentius beteuerte im Tod die bedingsungslose Treue zum Papst und bezeichnete die Armen als die wahren Schätze der Kirche. Er wurde zu einem besonders qualvollen Tod verurteilt: ein Tod auf glühenden Stäben, ein langsames und langes Sterben. Mit glühenden Stäben und einem Palmzweig als Symbol für den Märtyrertod wird der Heilige oft dargestellt.
Ab 01.08.2014 übernahm Pfarrer Stolz zusätzlich die Leitung der drei Pfarreien in Paderborn West, damit wurde der pastorale Prozess zur Entwicklung zu einem gemeinsamen Pastoralverbund angestoßen. Dieser wurde schließlich zum Advent 2015 offiziell errichtet.
Pfarrer in St. Laurentius
- Pfarrer Josef Schniedermeier bis Juli 2014, zugleich auch Leiter des Pastoralverbundes Paderborn West
Seit dem 01.08.2014 ist der jeweilige Leiter des Pastoralverbundes Paderborn Nord-Ost-West zugleich Pfarrverwalter in St. Laurentius.