Clownin im Pfarrheim St. Laurentius

Veröffentlicht am 13.06.2025

Das Pfarrheim St. Laurentius war an dem Abend im Mai gut gefüllt mit Frauen aus nah und fern. Die Clownin Ottilie bot Leichtes, Lustiges, Überraschendes, Erstaunliches und Ernstes an. Für die Teilnehmerinnen war neu, dass es eine Clown Schule in Paderborn gibt. Am Humorkolleg können sich angehende Clowns für verschiedene Einsätze ausbilden lassen. Die Nasenwerkstatt, in der Kunden aus aller Welt beliefert werden, erstaunte die Zuschauerinnen besonders, denn jeder Clown benötigt eine professionelle Nase. Als alle selbst eine Nase von der Stange zur Freude Ottilies erhielten, wurde schnell klar: Es ist nicht so bequem, diese Nase lange zu tragen. Dennoch reicht sie aus, um dem Gegenüber ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

Ottilie ist regelmäßig in Schulen verschiedener Art, Kliniken und Heimen unterwegs. Die Schulklassen erwarten sie meist schon sehnsüchtig. Wenn Ottilie erscheint, lockert sich die Stimmung, und der Unterrichtsplan nimmt unerwartete Wendungen.

Was aber ist anders in Heimen und Kliniken? Ottilie beschreibt das Betreten eines Klinikzimmers: Sie weiß nie, auf welche Situation sie treffen wird. Sie erlebt dort alles, was zum Klinikalltag gehört – auch Trauer und Tod. „Manchmal gehst du rein und bist einfach nur für die Menschen da“, erklärt sie auf die Frage, ob sie auch Patienten mit schweren Erkrankungen besucht. Sie nimmt die Stimmung an den jeweiligen Orten auf. Ein großer Teil ihrer Ausbildung zum Klinikclown ist Empathietraining, lässt sie uns wissen. Ihr Beruf hat mit dem Zirkusclown nur wenig gemeinsam. Sie besitzt das Talent, Leichtigkeit zu erzeugen. Nach einem Einsatz braucht sie wieder Ruhe, denn so leicht, wie es aussieht, ist es für den Clown nicht. Anne Schwede wurde mit der Kulturnadel ausgezeichnet und lebt ihre Berufung mit Herz und Humor. Sie hat mehrere Bücher über ihre Figur Ottilie veröffentlicht. An diesem Abend gewann sie nicht nur neue Fans, sondern auch viel Hochachtung für ihre Arbeit.